ÖPNV in Lübeck
Eine aktuelle Bestandsaufnahme



In Lübeck wurde am 15.März 1992 ein Gemeinschaftstarif zwischen Stadtwerke Lübeck (SL) und Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft (LVG) eingeführt. Seit diesem Tag konnte man endlich sagen: alle Lübecker zahlen fürs Busfahren den gleichen Tarif, auch wenn sie in Travemünde, gute 10-15 km vom Zentrum entfernt, wohnen. Um die Verbindung nach Travemünde noch attraktiver zu gestalten, kam am 01.Juli 1993 noch die Deutsche Bahn AG mit der KBS 144 (Lübeck - Travemünde) hinzu, so daß es wirklich heißen konnte: ein Fahrschein - ein Tarif. Die Tarifgemeinschaft Lübeck war nun endgültig geschaffen.
Seit dem 1.April wurde - etwas unglücklich schlecht zwischen LVS und den Verkehrsbetrieben vor Ort abgestimmt - die Relation Lübeck Hbf - Haltepunkt St. Jürgen auch in die Tarifgemeinschaft Lübeck integriert. Außerdem ist seit dem Fahrplanwechsel im Juni die Linie 5817 von Härzer auf dem Streckenabschnitt Bad Schwartau ZOB - Sereetz, EKZ Sky/Aldi im Bereich der Tarifgemeinschaft Lübeck nutzbar. Mit dieser Erweiterung hat die Tarifgemeinschaft Lübeck ihren derzeitigen Umfang erreicht.

Der ÖPNV in Lübeck wird von in der Hauptsache von SL und LVG abgewickelt. Insgesamt gibt es im Stadtbusliniennetz 31 Buslinien. Die SL hat hierfür ca. 150 Busse, die LVG noch einmal ca. 50 Busse zur Verfügung. Die Linien 15 und 24 werden hierbei komplett durch die Firma Dahmetal aus Kastorf im Auftrag der Stadtwerke Lübeck bedient. Außerdem kommen die Busse aus Kastorf auch im Schülerverkehr der HVZ auf Verstärkerfahrten noch zum Einsatz, sowie bei der einen oder anderen Frühfahrt auf der Linie 11 - diese Wagen wechseln dann in Schlutup auf die Linie 24 über. Ansonsten besteht eine grundsätzliche Einteilung der Linien in Lübeck:

Linien  1 - 24 : Linien der SL im Stadtverkehr
Linien 25 - 27 : Besondere Linien (teilweise Sondertarife)
Linien 30 - 38 : Linien der LVG im Stadtverkehr

Seit dem 10.Juni 2001 ist zunächst versuchsweise die Linie 400 der Grevesmühlener Busbetriebe in die Tarifgemeinschaft eingegliedert worden (Abschnitt Schlutup - Kaufhof). Mit Fahrplanwechsel am 16.Juni 2002 ist dieser Versuch aber nach nur einem Jahr wieder eingestellt worden, so dass fortan die Linie 400 nicht mehr zum Stadttarif genutzt werden kann.

Für Freunde des Hintergrundwissens sei hier noch gesagt: intern gibt es noch die Liniennummern 41-56 (ab Juni 2002 41-79). Dahinter verbergen sich schlicht und ergreifend die Linien 1E-16E (neu: 39E), also Einsatzfahrten auf den entsprechenden Linien. Ausnahmen bestätigen hier selbstverständlich auch wieder die Regel.....

In Lübeck gilt seit dem 1.April 2001 ein Zonentarif mit zwei Tarifgebieten. Näheres hierzu ist dem Internet-Angebot der Stadtverkehr Lübeck GmbH zu entnehmen.

Mit Wirkung vom 15.12.2003 wurde vom Aufsichtsrat eine Änderung des Zonentarifs in Vorbereitung auf den SH-Tarif beschlossen. Das Bedienungsgebiet der Tarifgemeinschaft wurde deswegen neu unterteilt, wobei die bisherige Zone A mit kleinen Veränderungen zur neuen Kernzone Lübeck (6000) wurde. Diese Zone wurde in einigen Bereichen erweitert, in anderen etwas verkleinert.

Das sind die grundlegenden Änderungen ab Mitte Dezember:
Die ehemalige Zone A heißt künftig "Zone 6000". Für Fahrten in Zone 6000 gilt immer Preisstufe 2.
Die ehemalige Zone B wird in diverse kleine Zonen unterteilt. Je nach Anzahl der befahrenen Zonen wird Preisstufe 1 bis 3 fällig (bzw. Kurzstrecke wie bisher bei max. 3 Haltestellen).
Preisstufe 3 ist das Maximum und beinhaltet das gesamte Lübecker Netz.
Grundsätzlich kann man sagen: die alte Preisstufe "1 Zone" entspricht in etwa der neuen Preisstufe 2, das alte Gesamtnetz der neuen Preisstufe 3. Die Preisstufe 1 ist als neue Unterteilung für Fahrten in den Außenbezirken hinzugekommen und kann hier sparen helfen.
Wie schon bisher gibt es Übergangskarten zur Erweiterung von Fahrscheinen auf benachbarte Zonen. Für die Erweiterung um 1 Preisstufe kostet dieser 0,30 EUR, für 2 Preisstufen (also Gesamtnetz) 0,50 EUR. Hierbei ist zu beachten, dass die Zone 6000 immer wie zwei Zonen gezählt wird!

Im Hinblick auf den anstehenden Schleswig-Holstein-Tarif ist eine Umstellung auf einen Zonentraif in dieser Form unvermeidbar, die Preiserhöhungen sollten sich im Rahmen halten. Man wird sehen, wie gut sich die Lübecker Bevölkerung mit diesem Termin anfreunden kann. Im Vergleich zu anderen benachbarten Städten kommt Lübeck aber noch einigermaßen gut weg.

Die Linienübersicht der Tarifgemeinschaft Lübeck

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